Beständig wird im Römermuseum die Museumspädagogik weiterentwickelt und ausgebaut: Waren in den Anfangsjahren von Schulen überwiegend noch klassische Führungen nachgefragt worden, so sind es mittlerweile Angebote, die bestenfalls zur Hälfte aus einer auf die jeweilige Schulgattung und Altersgruppe zugeschnittenen Führung bestehen und zum anderen Teil aus einer anschließenden Aktiveinheit bzw. einer museumspädagogischen Aktion. Das zu leisten, erfordert einen ungleich höheren Betreuungsaufwand sowie natürlich die Voraussetzung, eine Aktion mit Material und Werkzeug nötigenfalls auch in einer gesamten Klassenstärke bestreiten zu können.

Auch der klassische Führungsbereich wurde nun entscheidend weiterentwickelt - hin zu noch mehr Anschaulichkeit und Lebendigkeit: Drei geheimnisvolle Holztruhen stehen jetzt für die tiefergehende Illustration der unterschiedlichen Führungsinhalte zur Verfügung. Jede davon birgt zahlreiche Anschauungs- und Durchreichungsobjekte zu den verschiedensten Bereichen. Erfahrbar gemacht werden können nun anhand dieser Gegenstände vielfältigste Dinge: Wie sah z.B. der Samen des Johannisbrotbaumes aus, der mit 0,19 Gramm die kleinste römische Gewichtseinheit bildete? Wie war das römische Toilette- und Arztbesteck beschaffen? Wie funktionierte eine römische Schere im Gegensatz zu unserer heutigen oder eine Siegelkapsel? Wie vermied man, dass beim Würfel- und Glücksspiel betrogen wurde? Wie sieht eine Purpurschnecke aus, die den mit Abstand teuersten Farbstoff der Antike lieferte? Wie klangen ein Sistrum oder Zimbeln, die als liturgische Musikinstrumente bei den Feierlichkeiten im Mithraskult Verwendung fanden? Welche Kopfbedeckung trug Odysseus und welche der Mithraspriester? Dies und vieles mehr lässt sich fortan nicht nur anhand der ausgestellten Funde und in der wörtlichen Schilderung, sondern auch anhand des reichhaltigen Anschauungsmaterials eindrucksvoll und begreifbar nachvollziehen.