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Sonder­aus­stellung "Hexen, Tod & Teufel"

Ausstellungsplakat "Hexen, Tod & Teufel"
Ausstellungsplakat "Hexen, Tod & Teufel"

Sonderausstellung "Hexen, Tod & Teufel: Der Fall Katharina Kepler und weitere Stationen der Hexenverfolgung"

vom 10.6.2012 bis 3.3.2013

Inszenierung: Verhörsituation und Scheiterhaufen
Inszenierung: Verhörsituation und Scheiterhaufen

Der Hexenprozess gegen Katharina Kepler, die Mutter des Astronomen Johannes Kepler, ist wohl der berühmteste Hexenprozess in Württemberg. Er fand 1620/21 in Leonberg und Güglingen statt.

 

Die Ausstellung befindet sich unmittelbar am historischen Ort: Im Vorgängerbau des Alten Rathauses fanden die Verhöre im Prozess statt, im nahegelegenen einstigen Stadttor war die aus Leonberg-Eltingen stammende Katharina Kepler 14 Monate lang inhaftiert. Johannes Kepler verbrachte rund 12 Monate in Güglingen, um die Verteidigung seiner Mutter zu organisieren - und letztlich kam sie frei.

 

Die aufwendig inszenierte und eindrückliche Güglinger Schau möchte vor allem auch den stationshaften Leidensweg vieler Opfer betonen.

Inszenierung: Folterkammer
Inszenierung: Folterkammer

Sie beleuchtet nicht nur die Hintergründe von Hexenwahn und Folter, sondern zeigt anhand verschiedener weiterer Stationen die Entwicklung im südwestdeutschen Raum auf:

Thematisiert wird beispielsweise die allererste Hexenverbrennung in Württemberg, die 1497 in Brackenheim stattfand oder eine der spätesten Verbrennungen der Region, die sich 1713 in Schwaigern zutrug.

 

Ein besonders schreckliches Kapitel wird mit den massiven Prozesswellen in der Fürstpropstei Ellwangen geschildert, welche mit rund 450 Todesopfern zwischen den Jahren 1588 und 1618 den einsamen Spitzenplatz in Baden-Württemberg einnimmt.

 

Der feste Glaube an den personifizierten Teufel und den Schadenszauber, den die mit ihnen im Bunde stehenden Hexen verübten, trieb einst die Hexenverfolger der geistlichen und weltlichen Macht in ihren Ausrottungsbestrebungen an - der Teufelsglaube war es auch, der im Jahr 1976 in Klingenberg am Main zu einem letztlich tödlich verlaufenen Exorzismus führte und die Gesellschaft erneut auf das fortwährende Vorhandensein derartiger Vorstellungen aufmerksam machte.

 

Heute existiert zwar in unserem Raum keine Hexenverfolgung mehr, doch möchte die Ausstellung dem Besucher auch weiterführende Denkanstöße liefern: Sie reichen von „Hetzjagden“ in den Medien bis hin zur Entwicklung zur Mobbing-Gesellschaft.

Begleitveranstaltungen zur Ausstellung:

Katharina Kepler Skulptur

Die ’Hexe von Leonberg’ – der Prozess gegen Katharina Kepler

Vortrag mit Wolfgang Dietz M.A., Historisches Institut der Universität Stuttgart

 

Im Herzogtum Württemberg erreichte die Hexenverfolgung in den Jahren 1615 und 1616 ihren Höhepunkt mit zahlreichen Anklagen und Prozessen. Auch Katharina Kepler wurde in dieser Zeit des Hexereideliktes bezichtigt.

 

Auf den Tag genau vor 391 Jahren - am 28. September 1621 - wurde in Güglingen gegen sie das Urteil der Tübinger Juristenfakultät auf Tortur ersten Grades (Zurschaustellung der Folterinstrumente) vollstreckt. Schließlich endeten die beiden Prozesse in Leonberg und Güglingen, letzterer laut Gerichtsprotokoll „leider mit Beistand ihres Sohnes, Johann Kepler, Mathematici“, Anfang Oktober 1621 mit einem Freispruch.

 

Inwiefern war dieses Verfahren gegen „die Keplerin“ repräsentativ für die Hexenprozesse der Zeit? Oder gab es doch eher untypische Elemente darin? Besonders diesen Fragen soll in dem Vortrag nachgegangen werden.

 

Termin: Freitag, 28.09.2012 um 19:30 Uhr

Ort: Mediothek Güglingen (Veranstaltungsraum) am Stadtgraben

Gebühren: 5,- €

Vor und nach der Veranstaltung besteht die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung.

fliegende Hexe

„Das Hexen-Einmaleins“

Ausstellungsbegleitende Veranstaltung mit Angelika Hering

 

Als Naturparkführerin weiß Angelika Hering Bescheid, wenn es um Kräuter, altes Heilwissen und „Hexerei“ geht: Mit Geschichten, Zaubertricks und „Rezepten aus dem Hexenkessel“ können die geheimnisvollen Heilkünste und das „magische Hexenwissen“ bei dieser Veranstaltung von Groß und Klein erlebt werden.

 

Termine: Sonntag, 04.11.2012; Sonntag, 17.02.2013 (jeweils ganztags von 10 - 18 Uhr)

Gebühren: nur Eintritt

Galgen Sonderausstellung Hexen

Güglingen - Topographie des Todes: Auf den Spuren von Folter, Strafe und Hinrichtung.

Stadtführung mit Enrico De Gennaro

 

Diese Stadtführung der etwas anderen Art geleitet ihre Teilnehmer durch die Güglinger Innenstadt und

darüber hinaus. Nachgespürt wird jenen Stationen in der alten Amtsstadt, wo die eines Verbrechens Angeklagten eingekerkert waren, wo sie gefoltert wurden und ihre Strafen erhielten.

 

Im Rahmen einer stimmungsvollen nächtlichen Fackelwanderung möchte sie anschließend auch den letzten Weg der zum Tode Verurteilten nachzeichnen - sie endet dort, wo sie zuletzt ihr Leben aushauchten: Auf der Güglinger Richtstatt.

 

Termine: Sonntag, 04.11.2012; Samstag, 26.01.2013

Dauer: ca. 2 Stunden

Beginn: jeweils um 19:00 Uhr (Startpunkt: Römermuseum)

Gebühren: 5,- €

Scharfrichter Sonderausstellung Hexen

Der Scharfrichter kommt in die Ausstellung!

Ausstellungsbegleitende Veranstaltung mit Roland Straub

 

Roland Straub ist der Nachfahre einer alten Scharfrichter-Sippe. Der Naturpark- und Historienführer erzählt den Besuchern in der Ausstellung viel Wissenswertes über Rechtsgeschichte, Galgen, Hinrichtungen, Hexen und Scharfrichter. In Vorführungen erläutert er auch, wie zum Tode Verurteilte beispielsweise gerädert oder mit dem Schwert hingerichtet wurden. Anhand verschiedener spannender historischer Fälle zeichnet er den Lebensweg entsprechender Persönlichkeiten nach und erklärt detailliert den Ablauf ihrer Hinrichtungen.

 

Termine: Sonntag, 02.12.2012; Sonntag, 24.02.2013 (jeweils ganztags von 10 - 18 Uhr)

Gebühren: nur Eintritt

Cover Kopf Kragen

Um Kopf und Kragen - Historische Kriminalfälle der Frühen Neuzeit im heutigen Württemberg

Lesung mit Corinna Müller

 

Die Brackenheimer Autorin Corinna Müller ist ehemalige Kriminalbeamtin - in ihrem Buch beschreibt sie in zehn spannenden Erzählungen historisch fundierte Kriminalfälle des 16. und 17. Jahrhunderts, die sich in den Dörfern und Städten des heutigen Württemberg zugetragen haben.

 

Auf der Grundlage alter Gerichtsakten geht sie nicht nur auf die Straftaten selbst ein, sondern veranschaulicht auch die Struktur des einstigen Gerichtswesens mit Folter und Leibesstrafe sowie die vielschichtigen Funktionen des Scharfrichters auf eindrucksvolle Weise.

 

Packend und einfühlsam zugleich werden die Lebensbedingungen der Frühen Neuzeit ebenso geschildert wie Religionskonflikte und Politik. Nicht enden wollende Kriege waren die traurigen Weggefährten der Menschen jener Zeit und haben tiefe Spuren in den Gemütern hinterlassen - Spuren, die sich in den Delikten und Urteilen widerzuspiegeln scheinen…

 

Termin: Sonntag, 02.12.2012, 19:30 Uhr

Gebühren: 5,- € (inkl. 1 Glas Museumswein)

Ort: Römermuseum

Vor und nach der Veranstaltung besteht die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung.

Hexen Sonderausstellung Flammen

Die Hexenprozesse von Weiler 1613 und von Pfaffenhofen 1624

Vortrag mit Dr. Otfried Kies, Brackenheim

 

Im württembergischen Zabergäu waren Hexenprozesse im 17. Jahrhundert selten. Dennoch machten drei Prozesse zu Beginn jenes Jahrhunderts Aufsehen. Der bekannteste ist der Prozess gegen Johannes Keplers Mutter, der mit der Befreiung endete. Zwei Prozesse in Weiler 1613 und Pfaffenhofen 1624 endeten dagegen tödlich für die angeklagten Frauen.

 

Nach den Akten des Güglinger Gerichts werden diese beiden Prozesse mit ihren Umständen, Klagepunkten und Verhörprotokollen vorgestellt.

 

Termin: Freitag, 01.02.2012, 19:30 Uhr

Gebühren: 5,- €

Ort: Mediothek Güglingen (Veranstaltungsraum) am Stadtgraben

Vor und nach der Veranstaltung besteht die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung.

 

 

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung

 

Termine: Sonntag, 26.08.2012; Sonntag, 30.09.2012; Sonntag, 10.02.2013; Sonntag, 03.03.2013

Beginn: jeweils um 15:00 Uhr

Dauer: ca. 90 Minuten

Gebühren: 4,- € zzgl. Eintritt

 

 

Führungsangebote für Gruppen und Schulen:

 

Termine: nach Vereinbarung, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten (Anmeldung mind. 1 Woche im Voraus)

Dauer: jeweils ca. 90 Minuten

 

Gruppenführungen

Gebühren: 60,- € Führungspauschale pro Gruppe zzgl. Gruppeneintritt (3,- € p.P.)

 

Schülerführungen

Die Schülerführung in der Sonderausstellung geht den Ursachen der Hexenverfolgung auf den Grund und zeigt ihre Entwicklung anhand der spannenden Fälle in der Ausstellung.

Auf Wunsch kann die Führung in eine Diskussionsrunde münden, in der sich die Schüler zu ganz aktuellen Themen wie Folter, Mobbing, Vorurteilen und vielem mehr ihre eigenen Gedanken machen.

Gebühren: 20,- € Führungspauschale pro Gruppe zzgl. Schülereintritt (1,- € p.P.)

Begleitband:

Hexen Sonderausstellung Begleitband

Zur Ausstellung ist am 28.09.2012 ein gleichnamiger Begleitband erschienen:

Enrico De Gennaro, Hexen, Tod & Teufel: Der Fall Katharina Kepler und weitere Stationen der Hexenverfolgung

Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen, Band 4

144 S., 135 Abb.

ISBN 978-3-9812803-4-0

Preis: 17,90 €

Artikel zur Ausstellung aus der Rubrik "Aktuelles":

Weitere Stationen dieser Ausstellung (teilweise in reduziertem Umfang bzw. einer Objektauswahl):

 

seit 3/2013

Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

(Dauerleihgaben)

 

seit 3/2013

Schlossmuseum Ellwangen (Dauerleihgaben)

 

26.10.2013 bis 2.3.2014

Kultur- und Museumszentrum Wasserschloss Glatt, Sulz am Neckar

 

22.2. bis 13.9.2015

Grafschafter Museum, Moers